Vereinschronik SV 1920 Daisbach
Entwicklung des Vereinslogos
1920 - Die Gründung
Im September 1920 wurde der „Sportverein Franconia Daisbach“ ins Leben gerufen. Die Gründung fand im Gasthaus zum goldenen Adler statt. Man muss unseren Gründungsmitgliedern dafür großen Respekt zollen, war dies unter den gegebenen Umständen nach dem ersten Weltkrieg kein einfaches Unterfangen.
Da zu dieser Zeit noch kein Sportplatz vorhanden war wurden die Spiele auf abgemähten Wiesen ausgetragen. Trotz mehrmaligen Vorsprachen beim Bezirksamtmann scheiterte die Sportplatzfrage an der negativen Einstellung einiger Daisbacher Bürger. Somit war der Verein gezwungen, die Spiele auf fremden Plätzen auszutragen. Da in den Daisbacher Reihen einige Waibstadter Spieler standen, stellte der Sportverein Waibstadt seinen Platz entgegenkommenderweise zur Verfügung. Zum Nachteil des Vereins wechselten einige gute Spieler zum Nachbarverein Waibstadt.
Im März 1922 schloss sich der Verein dem Kreisverband an. Bei Kriegsausbruch 1939 schlossen sich die noch nicht zum Wehrdienst einberufenen Spieler dem VfB Balzfeld an.
1946 - Die Wiedergründung
Ende 1945 kam ein Schreiben von der amerikanischen Militärverwaltung worin stand, dass die Vereinstätigkeiten wieder aufgenommen werden sollten. Fritz Winkler, Hermann Gebhardt und Werner Hoffmann beriefen eine Gründungsversammlung im Gasthaus zur Sonne ein. Eine Vorstandschaft wurde vorgeschlagen und der Militärverwaltung zur Genehmigung eingereicht. Mit dem Schreiben vom 18.03.1946 wurde der Wiedergründung des "Fußballvereins Daisbach" die Zustimmung erteilt. Gleichzeitig wurde zur Ernennung von Willi Salzgeber als 1. Vorsitzender, Ferdinand Leucht als 2. Vorsitzender, Werner Hoffmann als Schriftführer, Fritz Winkler als Kassenwart und Wilhelm Schmitt als Zeugwart die Genehmigung erteilt. Dabei wurden auch die Vereinsfarben rot-weiß festgelegt.
Ab 1949 wurde der Fußballsport wieder regelmäßig ausgeführt. Der SV Daisbach spielte in der B-Klasse Nord Sinsheim. Fast die gesamte Daisbacher Jugend war mit großer Begeisterung dabei und begann mit dem Training auf der Lochwiese. Um Trikots zu beschaffen, wurde im Ort eine Lumpensammlung durchgeführt. Fritz Winkler und Werner Hoffmann fuhren dann mit einigen Säcken Lumpen nach Karlsruhe und tauschten diese in einem Sportgeschäft gegen Trikots um. Dieser Deal war von Gustav Heiss eingefädelt worden.
Allmählich bildeten sich auch in den umliegenden Ortschaften wieder Fußballvereine. Auch das Sportplatzproblem wurde behoben. Wilhelm Olbert war der Hauptinitiator, der nach langen Verhandlungen von der Stadt Waibstadt ein Wiesenstück am Waibstadter Wald pachtete. Am Sonntagmorgen war alles was Beine hatte auf dem neuen Sportplatz. Ein Wassergraben quer durch den Platz wurde zugedeckt und ein neuer Graben gezogen. Der Platz wurde einigermaßen geebnet und Tore zusammengezimmert. Um 13 Uhr waren die Arbeiten beendet, und um 14 Uhr begann das erste Heimspiel.
1958 - Das neue Sportgelände
Durch die Flurbereinigung 1958 wurde es der Gemeinde Daisbach möglich, neues Gelände für einen Sportplatz zu erschließen. Auf diesem Gelände waren erhebliche Erdbewegungen zur Planierung des Platzes erforderlich. Durch die Initiative des damaligen 2. Vorsitzenden Karl Bruckner - er nahm auf eigene Faust Verbindung mit einer amerikanischen Pioniereinheit auf - war es möglich, im Sommer 1958 die Arbeiten mit Hilfe dieser Einheit durchzuführen. Für die Fertigstellung des Sportplatzes, inklusive Umzäunung, gebührt Karl Bruckner besonderen Dank. Die Platzeinweihung erfolgte im Juli 1959. Zur Einweihung nahmen 18 Mannschaften am Turnier teil, bei dem es wertvolle Pokale zu gewinnen gab.
Die 60er Jahre - Clubhaus und sportliche Erfolge
Die Vorarbeiten, der Baubeginn und die weitere Durchführung der Arbeiten, verdankt der Sportverein Daisbach zum großen Teil dem selbstlosen und persönlichen Einsatz von Karl Bruckner. Soweit die Mittel ausreichten, ist der Bau des Clubhauses vorangetrieben worden. Mit der Einweihung des Clubhauses am 23.-26.Juni 1962 war der Sportverein einer der ersten Vereine im Sportkreis Sinsheim, welcher ein eigenes Vereinsheim sein Eigen nennen konnte. Ein Festbankett und ein bunter Abend wurden zu diesem Anlass veranstaltet. Es wurde eine Festschrift verfasst und ein großes Turnier ausgetragen.
Seit dem Jahre 1968 wird der SV 1920 Daisbach e.V. als eingetragener Verein im Vereinsregistergeführt. Die Bauarbeiten machten weitere Fortschritte, die Terrasse bekam eine Überdachung.
Auch sportlich konnten einige Erfolge verzeichnet werden. Unvergessen war zum Beispiel der Sieg 1963 gegen den TSV Neckarbischofsheim, als man ein 0:4 Rückstand noch in einen 5:4 Sieg verwandeln konnte. Auch die Saison 64/65 ist hervorzuheben. Hier belegte der SV Daisbach den 4. Tabellenplatz und siegt gegen den SV Ehrstädt mit 15:0.
Die 70er Jahre - Clubhauserweiterung und der 1. Aufstieg
Welch enomen Zulauf unser Verein damals hatte, zeigte sich daran, dass schon im Jahr 1970 das Clubhaus erweitert werden musste. Sowohl der Wirtschaftsraum als auch die Kabinen wurden vergrößert. Der Schankraum bekam einen neue Theke. Die Erweiterung des Clubhauses gab enormen Aufschwung. Das neu eingerichtete Lokal zeigte sich gemütlich und es kamen mehr Gäste.
Da die Umbauten erst 1971 fertig gestellt werden konnten, wurde das Jubiläum um ein Jahr verschoben. In der Festwoche vom 16. – 25. Juli 1971 wurde das 50-jährige Jubiläum begangen. Von Totenehrung über Festbankett bis hin zu einer Tanzveranstaltung wurde alles geboten.
In sportlicher Hinsicht setzte unser SV 1920 Daisbach zwischen 1972 und 1974 große Akzente. Zunächst konnte die 2. Mannschaft 1972 die Meisterschaft bei den Reservemannschaften der B-Klasse Nord Sinsheim erringen. Danach verstärkte sich der Kader der 1. Mannschaft in der Saison 72/73 durch namhafte Spieler und legte somit den Grundstein für die Meisterschaft 1974. Der SVD war so dominant, das der Titel bereits 3 Spieltage vor Saisonschluss feststand. In selber Saison wurde die Zweite Vizemeister. Das Ereignis wurde mit einer großen Meisterschaftsfeier gewürdigt. Nach dem Abstieg in die B-Klasse 1976 folgte eine längere sportliche Durststrecke.
Die 80er Jahre - Clubhausumbau und eine dominante 2. Mannschaft
Die Clubhausumbauten ruhten bis 1982. Zwischen 82 und 84 wurde angebaut und es entstanden neu Duschräume, ein neues WC und ein Schiedsrichterraum.
Im Verein wurden in guter Tradition immer wieder große, auch mehrtägige Ausflüge durchgeführt. Ob Skifahren in Galtür oder ein Tour durch Kärnten, die Ausflüge erfreuten sich großer Beliebtheit und brachten die ein oder andere Anekdote zu Stande. Ausflüge in den verschiedenen Abteilungen des Vereins sind bis heute in Teil gemeinschaftlichen Wirkens des Vereins. Ein Angebot auch außerhalb des Sportplatzes.
1980 gründete sich die Abteilung der „Alten Herren“. Die ersten Mitglieder waren Spieler, die nach Abschluss ihrer aktiven Karriere noch weiterhin im Verein Fussball spielen wollten. Während es im Gründungsjahr nur 29 Mitglieder waren, ist die Abteilung heute mit 65 Mannen die größte im Verein. Neben den sportlichen Aktivitäten, wie den Spielen gegen Nachbarvereine, der Unterstützung der Reservemannschaft und Teilnahme an Turnieren, steht das gesellschaftliche Leben im Vordergrund der Alten Herren. Seit ihrer Gründung finden immer wieder kleiner und größere Ausflüge und die Winterwanderung statt.
1987 gründete sich die Theatergruppe des SV Daisbach. Ihre Auftritte an den Winterfeiern des Sportvereins in der Halle sind unvergessen. Bereits der erste Auftritt, noch vor genähten Leinentüchern als Kulisse, war ein voller Erfolg. Das schrie nach Zugabe und so wurden es insgesamt 30 Auftritte, die die Zuschauer stets begeisterten.
Während die 1. Mannschaft sich Mitte der 80er im Wiederaufbau befand und zu Ende dieses Jahrzehnt steter Gast unter den ersten 5. Rängen der Liga war, fuhr die Reservemannschaft einen Meisterschaft nach der anderen ein. (86/88/90 und 91).
Die 90er Jahre - 75 jähriges Bestehen und die Bezirksliga
Die 90er Jahre waren für den Verein in vielerlei Hinsicht bedeutend.
Der Verein feierte unter der Leitung von Ludwig Huber als 1. Vorsitzender sein 75jähriges Bestehen. Zwischen dem 15 – 25.6.1995 fanden ein offizielles Festbankett, ein Dorfabend und die Festtage statt. Gäste aus Verbänden, Politik und örtlichen Vereinen hielten Gastreden und übergaben Geschenke. Zahlreiche Auftritte verschiedener Gruppen unterhielten am Dorfabend eine vollbesetzte Halle. Eigens zum Jubiläum fasste Ludwig Huber die Ereignisse der vergangenen 75 Jahre in einer Chronik zusammen.
Dank einer Spende, konnte am Clubhaus ein Spielplatz errichtet werden. Die Sportplatzumrandung wurde installiert und ein neues schönes Gerätehaus neben dem Clubhaus gebaut. Diese Baulichen Maßnahmen prägen bis heute das Antlitz des Sportgeländes.
Besonders für dieses Jahrzehnt aber war der sportliche Erfolg. Mit dem zur Saison 92/93 verpflichteten Trainer Bernd Kipry wehte ein neuer, strenger und ehrgeiziger Wind durch die Mannschaft. Musste man sich in Saison 91/92 noch mit einem undankbaren 3. Platz zufrieden geben, erreichte das Team der ersten Saison unter dem neuen Trainer den Titel des Vizemeisters und stieg nach einem Relegationssieg über TB Richen in die A-Klasse auf. Der SV Daisbach konnte sich in der A-Klasse etablieren. Dann kam die für den Verein so bedeutende Saison 96/97. Vom Start weg zeigte die Mannschaft eine überzeugende Leistung. Die übernahm am 8. Spieltag bereits die Tabellenführung und gab diese nicht mehr her. Am Ende stieg sie mit 10 Punkten Abstand zum zweiten als Meister in die Bezirksliga auf. Der Größte Erfolg seit Vereinsbestehen. Entsprechend üppig fielen die Feierlichkeiten um diesen Meistertitel aus.
Die 2000 - Stabübergabe an Peter Bach
Sportlich gesehen waren die Jahre zwischen 2000 – 2010 eher unspektakulär. Nach dem Abstieg in die A-Klasse in der Saison 99/00, behauptete sich die erste Mannschaft in den folgenden 10 Jahren konstant im oberen Mittelfeld. Der Reserve gelang hingegen 2008 die Meisterschaft. Beim Nachwuchs freute man sich über einen Staffelsieg der D-Jugend in Kreisklasse Nord im Jahr 2006. Besonders bemerkenswert ist das, weil die Mannschaft keine Spielgemeinschaft war, sondern aus den eigenen Reihen kam.
In keinem Jahrzehnt erweiterte der Verein sein Angebot durch die Gründung neuer Untergruppen wie zwischen 2000 und 2010. 2001 wurde die Frauengruppe Turnen gegründet. 2007 stieß die Kampf-sportgruppe Viet vo Dao zum SVD und noch im gleichen Jahr gründete sich die Kinderturngruppe. Das 400. Mitglied wurde ebenfalls im Jahr 2007 im Verein begrüßt.
Und auch baulich wurde wieder verstärkt am äußeren und inneren des SV Daisbachs gearbeitet. Duschräume wurden vergrößert, die Heizung erneuert, das Vordach am Clubhaus errichtet und das Innere des Clubhauses wurde komplett renoviert. Zudem bekam der Sportplatz eine Generalüberholung und Auswechselkabinen mit Glasüberdachung.
Die wesentlichste Veränderung aber erfuhr der Verein im Jahr 2005. Nach 18 Jahren übergibt Ludwig Huber den Staffelstab des 1. Vorsitzenden an seinen jüngeren Nachfolger Peter Bach, der zu diesem Zeitpunkt amtierender 2. Vorsitzender und Leiter des Spielausschusses war. Mit der Übergabe wurde Ludwig Huber zum Ehrenvorsitzenden des SV Daisbach ernannt. Mit Peter Bach und Marco Hantschk an der Spitze des Vereins wurde das Entwicklungsziel des Sportvereins definiert. Zum 100 Jährigen Jubiläum im Jahr 2020 solle der Verein in frischem Glanz erstrahlen.
2010 bis Heute - Alles war gerichtet und dann kam Corona
Während es beim Ausbau des Geländes stets nach vorne ging, erlebte der Verein in sportlicher Hinsicht seit 2010 eher eine Achterbahnfahrt. Trotz der Verstärkung des Kaders durch Zugänge aus der eigenen Jugend, allein 13 Spieler in 2011/12, konnte der Abstieg nur durch den Sieg in der Relegation gegen den FVS Sulzfeld II verhindert werden. Am Ende der Saison 2012/13 war es dann allerdings soweit, nach 20 Jahren stieg der SV Daisbach ab in die B-Klasse. Zum Neustart der Mannschaft konnte der Verein mit viel Glück und Geschick einen erfahrenen Trainer engagieren, Neso Duric. Unter seiner Leitung entwickelt sich das junge Team zu eine schlagfertigen Mannschaft. Am letzten Spieltag der Saison 2015/16 war alles angerichtet, Freibier, Aufstiegsshirts, das Wetter einfach alles, denn man war nur noch eine Sieg entfernt vom Wiederaufstieg, Aber es sollte anders komme, man spielte 2:2 und Adelshofen zog mit einem Sieg am SVD vorbei auf den direkten Aufstiegsplatz. Also musste man in die Relegation. In zwei überzeugenden Relegationsspielen gelang es dann am 5.6.2016 wieder in die Kreisklasse A aufzusteigen.
Somit war für das Jubiläumsjahr 2020 alles gerichtet. Ein Sportgelände das sich sehen lassen kann. Eine Mannschaft in der A-Klasse und ein motiviertes Organisationsteam für die Festlichkeiten. Alles in Daisbach war auf das große 100 jährige Festjahr des SV 1920 Daisbach eingestellt und mit dem Neujahrsempfang auf dem Sportplatz und dem perfekten Festbankett in der gut gefüllten Halle fing es auch gut an …..
…… doch dann kam Corona und nichts war mehr wie vorher.